TAIJI - QIGONG - BAGUA
Peter Schwarz

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TAIJI QUAN

Lebenspflege, Meditation, Kampfkunst

Taiji Quan, die „Faust des Höchsten Absoluten“, ist eine der bekanntesten chinesischen Kampfkünste. Gleichzeitig ist Taiji Quan eine hervorragende Methode zur Gesundheitsförderung und zur Meditation in Bewegung. Es gehört zu den sogenannten „inneren“ Stilen der daoistischen Schule.

Kurze Geschichte des Taiji Quan

Der daoistische Mönch Zhang Sanfeng gilt als Begründer des „Inneren daoistischen Boxens“, und damit auch des daoistischen Taiji Quan. Er lehrte den Kampfkunst-Meister Wang Zongyue, der diese Kunst an den Mönch Jiang Fa weitergab.

Jiang Fa gab Taiji Quan an Chen Changxing weiter, und durch die Vermischung mit der Kampfkunst der Familie Chen entstand der Chen-Stil.

Yang Luchan (1799 - 1872) lernte Taiji Quan während seiner Zeit als Bediensteter der Familie Chen. Später gründete er seinen eigenen Stil, den Yang-Stil. Erst sein Enkelsohn Yang Chengfu (1883 - 1936) begann Taiji Quan öffentlich zu unterrichten. Er veränderte die Form zu ihrer heutigen Erscheinung. Der Yang-Stil ist heute weltweit der bekannteste und verbreitetste der Familien-Stile, und wenn man bei Taiji Quan an langsame, weite und fließende Bewegungen denkt, meint man diesen Stil.

Weitere traditionelle Familienstile, die aus dem Yang- und Chen-Taiji hervorgegangen sind, sind der Wu-Stil von Wu Jianquan, der Wu-Stil von Wu Yuxiang und der Sun-Stil von Sun Lutang.

Als Beispiel für modernes Taiji möchte ich hier die 1956 von der nationalen Sportkommission Chinas entwickelt Peking-Form (auch: vereinfachtes Taiji Quan, Form der 24 Bewegungen) nennen, eine stark verkürzte und vereinfachte Variante der Yang-Form.

Was Sie in meinen Taiji-Kursen lernen können

Ich unterrichte Taiji Quan im Yang-Stil

Anfänger

Form nach Yang Chengfu

In der Taiji-Soloform erlernen Sie die Grundbewegungen und Übergänge in einer festgelegten Abfolge. Die Ausführung der Bewegungen ist langsam, weit und fließend. Sie ermöglicht eine gute Körperwahrnehmung, ein weitgehendes Entspannen und eine kontrollierte Bewegung. Der Körper wird auf sanfte Weise gefordert und der Geist kann durch seine Konzentration auf die Bewegung zur Ruhe kommen.

Die lange Form nach Yang Chengfu hat insgesamt 85 Bewegungen (108 in anderer Zählweise), und es dauert ca. ein bis eineinhalb Jahre, sie zu erlernen. Bereits während des Erlernens der Soloform können Sie die wohltuende Wirkung spüren.

Fortgeschrittene

Weiterführung und Vertiefung der Form nach Yang Chengfu

Tuishou - „drückende Hände“ und Dalü - „das große Ziehen“

In diesen Partnerübungen trainieren Sie die acht grundlegenden Kräfte des Taiji Quan. Sie fördern Ihre Sensibilität und die Entwicklung der inneren Kraft, und Sie lernen, taijimäßig und angemessen zu reagieren. Der Ablauf der Übungen ist anfangs langsam und formal vorgegeben. Fortgeschrittene trainieren auch schneller und können im kleinen Rahmen experimentieren.

Das kleine Sanshou - „das Lösen der Hände“

Das kleine Sanshou lehrt die Anwendungen der ersten Bewegungen der Form, vom „Beginn“ bis zur „Einzelnen Peitsche“, in einer fortlaufenden Partnerübung. Sie erlernen im kleinen Sanshou Distanzgefühl, Timing, unbewußte Reaktion und reflexartiges Abwehren. Die Übung ist dynamischer als Tuishou und gibt einen guten Einblick in die ursprüngliche Bedeutung des Taiji Quan als Kampfkunst.

Traditionelle Waffenformen: Taiji-Säbel, Taiji-Schwert, Taiji-Stock

Obwohl diese traditonellen Waffen in ihrer Anwendung schon lange nicht mehr ganz zeitgemäß sind, können sie doch viel ins Training einbringen. Durch die Erweiterung des Körpers und die ungleichmäßige Belastung verbessern sie das Bewegungsgefühl und die Koordination. Sie lernen, Kraft mit der Waffe zu übertragen und Ihr Energiefeld bis an die Spitze auszudehnen.

Weit Fortgeschrittene

Die alte Yang-Form nach Yang Luchan

Yang Luchan, der Begründer des Yang-Stils, entwickelte diese heute nur mehr selten zu sehende Form. Während sein Enkelsohn Yang Chengfu die Form später veränderte, unterrichtete dessen Bruder Yang Shaohou die Form unverändert weiter. Der Überlieferung nach hatte Yang Shaohou aufgrund seines harten Trainigs nur sehr wenige Schüler, und die ursprüngliche Form geriet in den Hintergrund. Dem Australier Erle Montaigue ist es zu verdanken, dass die alte Yang-Form in den letzten 20 Jahren wieder bekannter geworden ist.

Die Bewegungsmuster der Yang Luchan Form sind reichhaltig. Es gibt neben den langsam fließenden Bewegungen auch Bewegungen mit explosiver Kraftentfaltung (Fajing) und sogar einen Sprung-Kick. Die Qigong-Wirkungen dieser Form sind sehr tiefgreifend, und das kämpferische Element wird deutlich sichtbar.

Paochui / Sanshou

Paochui, die „Kanonenfaust“, ist eine schnelle Form mit etwa 80 Bewegungen, die nur wenige Minuten dauert. Die zwei Teile dieser Form passen als Angriffs- und Abwehrspiel zueinander und können als Partnerübung praktiziert werden. Wird Paochui als Partnerform ausgeführt, spricht man von Sanshou, dem „Lösen der Hände“. Paochui und Sanshou bieten einen exzellenten Einstieg in die Selbstverteidigung mit Taiji Quan.

Zur Schreibweise

Der leichten Lesbarkeit wegen verwende ich hier die Pinyin-Umschrift in der Schreibweise Taiji Quan. Varianten: Taijiquan, Tai Ji Quan. Manchmal findet man noch die Wade-Giles-Umschrift T'ai Chi Ch'uan, vereinfacht auch Tai Chi Chuan oder Taichi Chuan.